Netto-Null-Cockpit
Das Netto-Null-Cockpit zeigt, wo die Stadt Zürich auf dem Weg zum Klimaziel Netto-Null 2040 aktuell steht und wie das Ziel erreicht werden soll. Welche Bereiche verursachen wie viele Treibhausgasemissionen? Erstellen Sie eigene Analysen, indem Sie Einstellungen anpassen und unterschiedliche Szenarien testen. Das Netto-Null-Cockpit gibt Ihnen auch einen Überblick aller Massnahmenpakete, die notwendig sind, damit die Stadt Zürich bis 2040 klimaneutral wird.
Treibhausgasemissionen
Auf der Seite "Treibhausgasemissionen" sehen Sie, welche Bereiche wie viele Treibhausgasemissionen verursachen und wie sich die direkten Emissionen gemäss Klimaschutzplan bis 2040 entwickeln werden. Durch Klicken auf einzelne Bereiche können Sie die relevantesten Emissionsquellen im entsprechenden Bereich identifizieren und detaillierter analysieren.
Im Register "Verteilung" sehen Sie die Anteile der verschiedenen Bereiche an den Treibhausgasemissionen in einem bestimmten Jahr. Ab dem Jahr 2029 werden den direkten Emissionen auch negative Emissionen gegenübergestellt. Letztere werden eine entscheidende Rolle spielen, um bis 2040 unvermeidbare Restemissionen auf netto null auszugleichen.
Im Menu am Seitenende können Sie das Szenario ("Netto-Null 2040" oder "Angepasst"), den dargestellten Zeitraum (maximal von 2010 bis 2040) und das Ziel (direkte und negative Emissionen oder indirekte Emissionen) einstellen.
Das Netto-Null-Cockpit fokussiert auf die Treibhausgasemissionen der Gesamtstadt. Die Klimabilanz der Stadtverwaltung ist in einem separaten Bericht beschrieben.
Klimaschutzplan
Auf einer separaten Seite zeigt Ihnen das Netto-Null-Cockpit auch eine Übersicht aller Bereiche, Massnahmenpakete und Massnahmen. Dort sind die konkreten Zielsetzungen und Massnahmen zur Reduktion der direkten und der indirekten Treibhausgasemissionen beschrieben.
Mit dem Schalter bei den Massnahmenpaketen zur Reduktion der direkten Emissionen können Sie das Szenario anpassen. So können Sie beispielsweise testen, wie sich die Treibhausgasemissionen im Bereich Gebäude entwickeln, wenn wir nicht alle fossilen Heizungen durch klimafreundliche Lösungen ersetzen.
Netto-Null 2040
Klimaschutzziel Netto-Null der Stadt Zürich
Die Stadt Zürich muss ihre direkten Treibhausgasemissionen bis 2040 auf netto null reduzieren. Im gleichen Zeitraum muss sie ihre indirekten Treibhausgasemissionen um 30 Prozent pro Einwohner*in gegenüber 1990 reduzieren. Die Stadt mit ihren Behörden hat den Auftrag, alle Massnahmen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen in ihrem Einflussbereich bis 2035 umzusetzen (ausgenommen ist der Bereich der Wärmeversorgung, für welchen das Zieljahr 2040 gilt).
Jährlicher Zwischenbericht
Im jährlichen Zwischenbericht wird die Entwicklung der Treibhausgasemissionen beschrieben und es wird aufgezeigt, ob sich die Stadt Zürich auf dem linearen Absenkpfad befindet. Am 21. November 2023 hat die Stadt Zürich dieses Netto-Null-Cockpit sowie den Netto-Null-Zwischenbericht 2022 und den Klimaschutzplan 2023 veröffentlicht, um erstmals zum Klimaschutzziel Netto-Null Bericht zu erstatten. Im Netto-Null-Zwischenbericht 2024, der am 2. Dezember 2024 erschienen ist, werden erstmals auch die indirekten Treibhausgasemissionen der Gesamtstadt sowie die direkten und indirekten Emissionen der Stadtverwaltung ausgewiesen.
Der Netto-Null-Zwischenbericht 2024, der Klimaschutzplan 2024 sowie detailliertere Informationen zur Klimabilanzierung der Gesamtstadt und der Stadtverwaltung sind im Internet zu finden unter stadt-zuerich.ch/netto-null.
Monitoring der Treibhausgasemissionen
Das Monitoring dient der regelmässigen Messung der Entwicklung der Treibhausgasemissionen und der Überprüfung, ob die Stadt Zürich sich auf dem linearen Absenkpfad befindet. Die Gesamtmenge der direkten, und negativen Treibhausgasemissionen gemäss den in Gemeinderatsbeschluss Nr. 2021/177 definierten Systemgrenzen wird in enger Anlehnung an den international anerkannten Standard des Greenhouse Gas Protocol für Städte erfasst.
Berechnung
Die Treibhausgasemissionen werden im Allgemeinen berechnet, indem Aktivitätsdaten erhoben und mit Treibhausgas-Emissionsfaktoren multipliziert werden. Zum Beispiel werden für die Berechnung der Treibhausgasemissionen des motorisierten Individualverkehrs (MIV) als Aktivitätsdaten die Anzahl Fahrzeugkilometer pro Jahr verwendet. Die Emissionsfaktoren beschreiben, wie viele Gramm Treibhausgase (in CO2-Äquivalente) pro Fahrzeugkilometer ausgestossen werden.
Datengrundlagen
Es werden möglichst Zürich-spezifische, aktuelle und detaillierte Datenquellen verwendet. Für die retrospektiven Berechnungen der direkten Treibhausgasemissionen von 2010-2023 sind dies:
- Gebäude: Daten von Energieversorgern, Datenbank zu Feuerungen und Tankanlagen, Emissionskataster Luftschadstoffe, Emissionsfaktoren aus der KBOB-Empfehlung "Ökobilanzdaten im Baubereich"
- Mobilität: Verkehrsmodell des Umwelt- und Gesundheitsschutzes der Stadt Zürich (basierend auf dem kantonalen Gesamtverkehrsmodell), Emissionskataster Luftschadstoffe, Handbuch für Emissionsfaktoren (HBEFA); die Werte für 2023 sind noch provisorisch
- Entsorgung: Daten von Entsorgung + Recycling Zürich (ERZ), Emissionsfaktoren des Treibhausgasinventars der Schweiz
- Land- und Forstwirtschaft: Emissionskataster Luftschadstoffe
Die direkten und negativen Treibhausgasemissionen für die Jahre 2024-2040 werden mit den im Klimaschutzplan beschriebenen Zielen für die sechs Massnahmenpakete abgeschätzt. Dabei werden auch bereits absehbare Entwicklungen berücksichtigt, wie beispielsweise die wahrscheinlichste Bevölkerungsentwicklung oder der Ausbau der Kehrichtverbrennungsanlage Hagenholz.
Für die Abschätzung der indirekten Treibhausgasemissionen der Stadt Zürich wurden weitere Datengrundlagen verwendet, beispielsweise aus dem Mikrozensus Mobilität und Verkehr für die Mobilität der Stadtbevölkerung ausserhalb der Stadt, die Statistik der neu gebauten und der umgebauten Geschossflächen in der Stadt Zürich für die Gebäudeinfrastruktur oder die Haushaltsbudgeterhebung des Bundesamts für Statistik in Kombination mit Emissionsfaktoren aus einer umweltorientierten Input-Output-Tabelle für den Bereich Konsum.
Unsicherheit
Die Zuverlässigkeit von Klimabilanzen hängt davon ab, wie genau und vollständig die verwendeten Daten zu den Aktivitäten und Emissionsfaktoren sind. Die Bilanzierung von direkten Emissionen ist meist präziser als jene von indirekten Emissionen. Denn bei indirekten Emissionen ist es komplexer, Aktivitäten (z. B. die Anzahl gekaufter Handys auf Stadtgebiet) und zugehörige Emissionsfaktoren (z. B. Emissionen pro Handy) zu erheben. Zudem ist die Unsicherheit der prospektiven Abschätzungen der direkten Emissionen der Stadt Zürich relativ hoch, da die Entwicklung der Treibhausgasemissionen neben den Klimaschutzmassnahmen der Stadt Zürich von verschiedenen weiteren Einflussfaktoren abhängt und die Datenlage beschränkt ist. Die Klimabilanzen bieten das derzeit bestmögliche Bild der direkten und indirekten THG-Emissionen. Das Bild wird sich in den nächsten Jahren weiter schärfen und verfeinern, wenn neue Daten hinzukommen.